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Zeittafel von Ammendorf

961 bis 1598

 

  Jahr   Tag   Ereignis  
 

961

 

 

29.07.

 

 

Otto I. schenkt dem Mauritiuskloster zu Magdeburg den Gau Nelitici. Die Gegend um Ammendorf gehört zum Gau Neletici und zur Burggrafschaft Giebichenstein.

 
 

970

 

     

Rodibile (Radewell) kommt aus dem Besitz der sächsischen Könige durch Otto I. an das Erzstift (Moritzkloster) Magdeburg.

Burg ist die Burg von Radewell, die die Südgrenze des Neleticigaues sichern soll. Sie besitzt einen Wall von 4–5 m Höhe, 2m obere Breite und einen Durchmesser von ca. 500 Schritt.

 
 

973

 

 

05.06.

 

 

Kaiser Otto II. bestätigt dem Moritzkloster in Magdeburg den Besitz des Gaues Neletici, den Besitz im Mainz-, im Nahe-, im Speyer- und Maingau sowie den Slawen zu entrichtenden Silberzins. Die civitates Gibikonstein (Giebichenstein), Dobrogora (Gutenberg) und Rodibile (Radewell) werden erwähnt.

 

 
             

 


 

  Jahr   Tag   Ereignis  
 

1100

 

 

 

 

 

Um 1100 wird die steinerne Kirche in Radewell erbaut. Sie ist dem heiligen Wenzeslaus geweiht. Zur Kirche gehören: Ammendorf, Beesen, Morozene, Wesenitz, Lochau, Döllnitz und Wörmlitz.

 
 

1115

     

Heinrich von Ammendorf wird erwähnt.

 
 

1121

 

05.06.

 

Erzbischof Rüdiger (Rogger) von Magdeburg überträgt dem Probst von Neuwerk das geistliche Aufsichtsrecht im Bann Halle (bannus halensis), d. h. im Gau Nelitici.

 
 

1150

     

In Beesen wird eine romanische Kapelle erbaut.

 
 

1155

     

Erste Erwähnung der Familie von Ammendorf mit Heinrich von Ammendorf. Die Stammburg des Adelsgeschlechts derer von Ammendorf lag in Ammendorf westlich der Straße "Am Mühlholz" auf einer Insel nördlich der Ammendorfer Wassermühle, umgeben von einem Graben, der Wasser der Elster führte. Zum Schloss (Schwarzes Schloss) gehörten ein Sommerhäuschen, das Geschirrhaus, eine Badestube, die Rüstkammer, Harnischstuben, der große Saal, Gesindekammern, Kornboden, Haferkammer, Pferde- und Schweineställe.

Das Vorwerk stand auf dem Grundstück einer früheren Kartoffelhandlung (Ecke Merseburger Straße/Hauptstraße 1-2, Familie Honstock), wo man vermutlich 1910 Reste fand. Die Burg entstand aus einem slawischen Wallkastell.

 
 

1160

     

Lochau und Wesenitz werden von der Radeweller Kirche abgetrennt.

 
 

1184

 

26.09.

 

 

Der Erzbischof Wichmann übereignet die Kirchen zu Radewell, Beesen (Bizeme), Döllnitz und Wörmlitz dem neu gegründeten Moritzkloster in Halle. Die Urkunde erwähnt auch den Ort Blonene (Planena), der der Kapelle in Beesen unterstellt ist. Die Einwohner von Planena müssen jährlich einen Scheffel Roggen und Gerste an die Beesener Kirche liefern.

 
 

1190

 

 

 

 

Unter Erzbischof Wichmann ziehen Niederländer in den Saalkreis. Eine größere Zahl muss nach Ammendorf gekommen sein. Die Nikolauskirche in Ammendorf weist auf den Wasserpatron der Flamen, Nikolaus, hin.

 
             

 


 

  Jahr   Tag   Ereignis  
 

1211

 

 

 


27.04.

 

 

Erzbischof Albrecht II. bestätigt die Schenkung der Wenzelskirche in Radewell an das Moritzstift in Halle.

Albrecht II. bestätigt dem Moritzkloster die Augustinerregel und Besitzungen. Darunter Malderitz, Blanene und Grozene. In Blanene muss jeder Hof, der keine Hufe Land besitzt, zu Mariä Geburt 2 Hühner an die Beesener Kirche abgeben.

 
 

1214

     

Erzbischof Albrecht II. von Magdeburg überträgt dem Moritzkloster in Halle 5 Hufen mit Höfen, Wiesen und anderem Zubehör in Ammendorf(f), die von Hermann Droitz für 120 Mark gekauft worden waren.

Das ist die erste Erwähnung des Dorfes Ammendorf(f).

 
 

1217

     

Die reiche Radeweller Kirche wird einem Klosterpfarrherrn übergeben, der sie durch einen plebanus verwalten ließ. Der plebanus Johannes in Radewell wird in diesem Jahr erwähnt.

 
 

1220

 

09.11.

 

  Das Nonnenkloster St. Georgen bei Halle kauft die Wassermühle an der Elster von dem Ritter Otto von Eilenburg.  
 

1239

     

Probst Poppo von Neuwerk stellt dem Moritzkloster ein Privilegium über Fleisch und Kornzehnte von Hans Brandts Hof in Radewell aus.

Das Moritzkloster lässt sich seinen Besitz in Radewell und den zu entrichtenden Zehnten vom Erbischof Albrecht bestätigen.

Die Ritter von Ammendorf werden Lehnsleute des Erzbischofs von Magdeburg, während sie vorher Lehnsleute des Herzogs von Braunschweig waren.

 
 

1240

 

24.08.

 

 

Der hallesche Patrizier Rathmar vom Steine schenkt das Gut Burg aus seinem Besitz dem Georgen-Nonnenkloster in Glaucha.

 
 

1248

 

11.10.

 

 

In einer Schenkungsurkunde des Barholomäus v. Liebenau für die Kirche zu Böllberg erscheint Johannes de Malderitz als Zeuge.

 
 

1249

     

Heinrich von Ammendorf hat Streit mit dem Nonnenkloster St. Georgen zu Glaucha, weshalb Pabst Innocenz IV. dem Abt zu Kloster Pforta den Auftrag gab, die Sache zu untersuchen und zu entscheiden.

 
 

1261

     

Heinrich von Ammendorf ist Zeuge des Markgrafen Heinrich in einem Lehnbrief für das deutsche Ordenshaus Kunigund in Halle.

 
 

1264

     

Heinrich von Ammendorf gründet bei der Nikolaikapelle in Ammendorf ein kleines Augustiner-Kloster für 4 bis 6 Mönche.

 
 

1268

     

Das Augustiner-Kloster wird von den Umwohnern belästigt und beschädigt. Pabst Klemens IV. nimmt das Kloster in Schutz.

 
 

1269

 

17.07.

 

 

Probst Heinrich und der Konvent des Moritzklosters übertragen Rechte an das Augustiner-Kloster in Ammendorf.

 
 

1274

 

30.10.

 

Das Kloster wird mit den Marienbrüdern oder Serviten auf dem Klausberg bei Giebichenstein auf Bitten des Klostervaters Ulrich von Ammendorf vereint.

 
 

1281

 

06.04.

 

Ulrich von Ammendorf, früherer Mitbruder der Eremiten bei der Klause am Giebichenstein, übergibt seinen Besitz dem Zisterzienser-Jungfrauenkloster Marienkammer.

 
 

1283

     

Heinrich II. von Ammendorf wird Bischof in Merseburg.

Er stirbt am 16.08.1301 und wird in der Mitte des Merseburger Doms beigesetzt. Sein um 1500 entstandenes Bischofsbild ist noch heute an der nördlichen Außenseite des Chorquadrates des Doms zu sehen.

 
 

1286

     

Erzbischof Erich erteilt für den Erneuerungsbau der Kirche in Ammendorf den Besuchern, die zur Fortführung des Baues Gaben spenden, 40 Tage Ablass. Er bestätigt der Kirche früher schon erteilte und später noch zu erteilende Erzbischöfliche Ablassbriefe.

 
 

1298

 

11.10.

 

 

Conrad von Bizeme wird urkundlich erwähnt.

 
             

 


 

  Jahr   Tag   Ereignis  
 

1307

 

     

Pfarrer Fridericus von Radewell stiftet der kleinen Kapelle in Beesen eine ewige Lampe.

 
 

1308

     

Die Herren von Ammendorf gaben ihren Stammsitz auf und zogen nach Halle. Ihr Vermögen legten sie in Solegüter an und lebten als Pfänner. Von diesem Zeitpunkt an bis 1325 gehört die Burg Ammendorf der Hansestadt Halle.

 
 

1309

 

01.11

 

Der Magdeburger Erzbischof Burkhard III. überweist dem Georgenkloster in Glaucha das Burgholz bei Radewell.

 
 

1314

     

Erzbischof Burkhard III. von Magdeburg übereignet dem Moritzkloster ein Gut in Radewell mit 10 Hufen, 15 Höfen und einem Obstgarten. Diese Besitzungen hatten die Mönche für 131 Mark von den Hallenser Brüdern Heinrich und Theodor von Koethen gekauft.

 
 

1315

     

Erzbischof Burkhard III. bestätigt das Patronatsrecht der Pfarrkirchen Radewell, Lettin und Niemberg.
Die Mönche kaufen für 131 Taler von den Brüdern Heinrich und Theodor von Koethen das Gut Radewell mit 10 Hufen Land und 15 Höfen.

 
 

1319

 

 



01.06.

 

 

Gebhard der Ältere, Edler von Querfurt, schenkt dem Moritzkloster 5 Hufen, 2 Höfe, eine Wiese und ein Weidicht* in Radewell.
(*Weidicht: Ein mit vielen Weidenbäumen oder -büschen bewachsener Ort, der für andere Zwecke keinen großen Nutzen hat, z.B. Flussufer oder Flussniederungen, die der Überschwemmung ausgesetzt sind.)

Erzbischoff Burkhard III. übereignet dem Probst Konrad und dem Konvent des Moritzklosters eine Besitzung im Dorf Burg bei Radewell mit 5 Hufen, 3 Höfen, 2 Wiesen, 1 Gehölz und 1 Weidicht, das Weidholz genannt. Dazu noch andere vom Kloster gekaufte Zinsen und Einkünfte in Glaucha, Planena und Beesen.

 
 

1322

 

24.11.

 

 

Erzbischof Burkhard III. übereignet zu dauerndem Besitz dem Moritzkloster Land und Einkünfte in Radewell, Beesen u.a. Er behält sich das Recht des Rückkaufs vor.

 
 

1324

 

 

07.11.

 

Die Fürsten Albrecht II. und Waldemar I. von Anhalt schenken dem Moritzkloster 1 Weidicht, 9 Höfe und einen Wall in Radewell.

 
 

1328

 

 

25.07.

 

 

Graf Bernhard III. von Anhalt belehnt den halleschen Bürger Johann Beyer mit der Vogtei über das Dorf Nemzene.

 
 

1333

 

 

06.12.

 

 

Ratmannen, Schöffen vom Tale, Innungsmeister und Gemeindemeister der Stadt Halle versetzen bis zum nächsten Pfingsten an die Mitbürger Alexander Pruve und Busse vom Steintor den Hof Ammendorf für 100 Mark Stendaler Silber.

 
 

1343

 

 

27.05.

 

 

Der Erzbischof Otto von Magdeburg verkauft mit ausdrücklicher Zustimmung des Domkapitels und des Konvents des Zisterzienser Jungfrauenklosters Marienkammer für 150 Mark Silber 6 Hufen in Ostendorp, Rodowelle nahe bei Burg u.a.

 
 

1370

 

     

Beesen hat 20 Häuser.
Fritz von Beesen hat nicht unerheblichen Besitz im Orte. Ende des 14. Jahrhunderts ist die Familie nicht mehr in Beesen ansässig (1380 Basso von Beesen), sondern im nördlichen Saalkreis. Das Geschlecht stirbt 1682 an der Pest mit Hans Conrad auf Reideburg und seinem Sohn aus.

 
 

1371

 

     

Der hallesche Patrizier Heinrich Zistorf wird mit der Einnahme der Fähre zu Malderitz belehnt.

 
 

1377

 

     

Der Pfarrer von Radewell, Konrad Kohlhase, schenkt dem Moritzkloster eine im Felde von Radewell gelegene Hufe Landes.

 
 

1381

 

     

Die von Dieskau haben das Recht, am "Dreierhaus" Zoll zu erheben.

 
 

1382

 

 

03.02.

 

 

Erste urkundliche Erwähnung von Braunkohlevorkommen im Raum Halle. Die Erzbischöfe Ludwig und Friedrich II. belehen Heinz Burlander zu Lettin mit Anteilen an einer Kohlengrube auf der Heide.

Im gleichen Jahr wurde unter Hermann von Kotze am heutigen am heutigen Standort in Ammendorf, als Filiale der Mutterkirche Radewell, ein neuer Sakralbau errichtet und der heiligen Katharina geweiht, der 1934 zur selbständigen Pfarrkirche erhoben wird.

 
 

1387

 

     

Erzbischof Albrecht IV. verlehnt das Dorf Beesen mit Ober- und Untergerichten den Herren von Kotze.
Hermann von Kotze wohnt auf dem Schloss zu Ammendorf
(das Schwarze Schloss).

 
 

1389

 

 

 

 
02.04.

 

 

Der Erzbischof erlaubt die Lostrennung der neuen Ammendorfer Kirche von der Radeweller Kirche.

Erzbischoff Albrecht IV. ordnet an, dass der 12.09. als Tag des Heiligen Syrus, Bischof und Märtyrer, in der Pfarrkirche zu Radewell zu allen Zeiten mit der gehörigen Feierlichkeit begangen wird. Des Weiteren hat die Kirche zu Radewell die Reliquien von ihm zu bewahren.

 
 

1390

 

     

Die Herren von Ammendorf erhalten wegen treuer Dienste die hohen und niederen Gerichte über Hals und Hand im Orte.

 
 

1392

 

 

15.08.

 

 

Erzbischof Albrecht IV. bekundet, dass Hermann Kotze 2 Schock Geld Freiberger Münze aus den bisher dem Domdekan von Magdeburg gehörenden Einkünften aus Garsena an die Pfarrkirche Radewell als Entschädigung für die Abtretung von Ammendorf gegeben hat.

 
 

1394

 

 

15.04.

 

 

Das Marienkloster stimmt der o.a. Abtretung zu.

 
 

1399

 

 

22.04.

 

 

Erzbischof Albrecht IV. von Magdeburg belehnt die Herren von Sack aus Beuchlitz und ihren Bruder Konrad mit einem Saalewerder bei Planena.

 
             

 


 

 

  Jahr   Tag   Ereignis  
 

1400

 

 

 

 

Ammendorf hat 19 Kossätenhöfe (*), die Hermann von Kotze gehören.
*Kossäten:
Dorfbewohner, die einen Kotten bzw. Kate besaßen. Da der Eintrag nicht für den Lebensunterhalt ausreichte, verrichteten sie meist zusätzliche handwerkliche Arbeiten oder arbeiteten als Taglöhner auf Bauern- und Herrenhöfen. Ihr Landbesitz betrug meist eine achtel bis zu einer halben Hufe, sie besaßen wenig Vieh und nicht mehr als ein Pferd.)

Radewell hat 30 Höfe, Beesen 20 und Planena 7.

 
 

1406

     

Die Kirche zu Radewell erhält eine Glocke von 1,22 m Durchmesser.

 
 

1410

     

Jakob (Koppe) von Ammendorf wird zum Amthauptmann von Giebichenstein ernannt. Er war der Burggraf des stets geldbedürftigen Erzbischofs Günther von Magdeburg. 1433 überließ der Erzbischof im den verpfändeten Wald im "Kalten Tal" bei Löbejün.

 
 

1422

 

 

 

 

Für die Beesener Kirche wird die kleinste Glocke gegossen. Ihr Durchmesser beträgt 73 cm.

 

 

 

1423

 

06.02.

 

 

Die Herren von Kotze erwerben einen wüsten Hof  in Beesen und einen Wall im Dorfgraben Nymzene als Entschädigung für ihre dem Kloster abgetretenen Besitzungen in Burg.

 
 

1425

 

 

 

 

Koppe von Ammendorf wird vom Kaiser Sigismund zum Hofdiener angenommen. Er erhält 500 Gulden Sold im Jahr.

 
 

1426

 

 

 

 

Erzbischof Günther wiegelt seine Vasallen (u.a. die Herren Kotze von Ammendorf) gegen die Stadt Halle auf. Halle, im Bündnis mit Magdeburg, Goslar und Helmstedt, zieht gegen den Erzbischof und seine Vasallen zu Felde. Dorf und Vorwerk Ammendorf werden niedergebrannt. Burg in der Aue wird nicht eingenommen.

 
 

1440

 

25.05. 

 

 

Erzbischof Günther zu Magdeburg vereinigt und inkorporiert das Dorf Radewell samt Zubehör mit dem Moritzkloster in Halle, welches jenes von den halleschen Bürgern Heinrich und Theoderich von Koethen für 131 Mark erkauft hat.

 
 

1444

     

Die Gebrüder Nordhausen verkaufen das Gut zu Burg in der Aue an das Mönchskloster St. Moritz in Halle. Dazu gehören: 2 Hufen und 4 Kossäten, Wiesen, Gärten, Weiden und die Fischereirechte.

Die Bezeichnung Rittergut taucht auf. Zunächst für diejenigen Ländereien, die junge Adlige, die dem Franken- oder Sachsenkönig ihre Dienste anboten, geschenkt erhielten.

 
 

1455

 

16.06. 

 

 

Erzbischof Friedrich verkauft die Ammendorfer Güter an Georg Bose und macht sie zu einem Mannlehn. Der Kaufpreis beträgt 3600 Rheinische Gulden.

 
 

1459

     

Das "Dreierhaus" kommt durch Erzbischof Friedrich an das Amt Giebichenstein.

 
 

1462

 

 

 

 

Das Moritzkloster in Halle besitzt das Dorf Osendorf und erwirbt die hohen und niederen Gerichte in Radewell, Burg und Osendorf.

 
 

1466

 

 

 

Ernst Nicolaus von Ammendorf wird Domherr zu Magdeburg.

 
 

1474

 

 

 

Auf dem Kriegszug von Kaiser Friedrich III. gegen den Herzog Karl von Burgund war Heinrich von Ammendorf Obrist über die Hilfsvölker, die Erzbzischof Johann schicken musste.

 
 

1478

     

Als die Stadt Halle vom Erzbischof Ernst besetzt wurde, war Heinrich von Ammendorf einer der Ersten, welche in die Stadt eindrangen.

 
 

1482

     

Heinrich und Georg von Ammendorf werden vom Erzbischof Ernst als Administratoren von Halberstadt beliehen.

 
 

1484

     

Gehören denen von Ammendorf Schloß und Dorf Rothenburg, die Unterburg Wettin, die Dörfer Dornitz nebst Sickewitz, Gollbitz, Unter Edlau, Mittel Edlau und Ober Edlau, Lösewitz, Zaß und dazu noch Zinsen von anderen umliegenden Dörfern.

 
 

1491

 

 

 

 

Die große Glocke der Beesener Kirche wird eingeweiht mit einem Durchmesser von 1,05 m.

 
 

1492

 

     

Das Moritzkloster erhält die hohen und niederen Gerichte in Radewell, Burg und Osendorf.

 
 

1497

 

     

Die mittlere Glocke wird in der Beesener Kirche aufgehängt mit einem Durchmesser von 0,94 m Durchmesser. 

 
             

 

 


 

  Jahr   Tag   Ereignis  
 

1503

 

     

In einem Lehnbrief des Erzbischofs Ernst für Georg Bose über die Fischereigerechtsname des Gutes Ammendorf wird die Wassermühle in Ammendorf erwähnt.

 
 

1504

     

Die Ammendorfer Katharinenkirche ist im Verfall, so dass man zu einem Neubau schreiten muss. Erzbischof Ernst gewährt den Spendern für den Neubau 40 Tage Ablass.

 
 

1506

     

Die Radeweller Kirche erhält die große Glocke.

 
 

1509

      Zum Bau des Turmes der Ammendorfer Kirche wird ein weiterer Ablass gewährt.
 
 

1511

 

 

 

 

Im Kirchturm der Ammendorfer Kirche werden 2 Glocken aufgehängt.

 
 

1519

     

Osendorf hat 19 Häuser.

 
 

1520

     

Kardinal Albrecht überträgt u. a. die Besitzungen des Moritzklosters Halle in Radewell an das von ihm neu gegründete "Neue Stift" (südlich des Doms zu Halle).

 
 

1526

 


 

 

Die Radeweller Kirche erhält die Glocke mit einem Durchmesser von 1,07 m.

 
 

1530

     

Die Äbtissin des Georgenklosters, Barbara Kotze, stellt einen Lehnbrief über die Ammendorfer Mühle aus.

 
 

1532

 


 

 

Die Dorfbewohner von Radewell bekommen die Erlaubnis, eigene Backöfen zu bauen. Bis dahin gab es nur einen Gemeindebackofen in der Schenke. Sie müssen dafür 25 Groschen im Jahr an die Schenke zahlen.

 
 

1541

     

Am Gründonnerstag für D. Justus Jonas die Reformation in Halle und Umgebung ein.

 
 

1542

 

20.12.  

 

 

Georg Franck von Brene wird erster evangelischer Pfarrer in Ammendorf.

 
 

1544

     

Die Ammendorfer Wassermühle wird vernichtet und nicht wieder aufgebaut, weil Kardinal Albrecht in ihr eine Beeinträchtigung der Einnahmen der Böllberger Mühle sieht. Die Einnahmen der Böllberger Mühle fließen seinem neu gegründeten Neuwerk-Kloster zu.

Als erster evangelischer Pfarrer in Radewell wurde Thomas Klop (Klix) eingesetzt. Dieser wurde einst vom Bischof Adolf von Merseburg zum katholischen Priester geweiht und war in der Reformationszeit in das Lager der Lutherischen übergetreten.

 
 

1547

     

Im Schmalkaldischen Krieg tragen die Spanier Mord und Raub nach Ammendorf.

 
 

1550

     

Das Geschlecht derer von Ammendorf stirbt mit Conrad von Ammendorf auf Rothenburg aus.

Seine Beisetzung erfolgt in der Familiengruft im Dom zu Halle. Die lateinische Grabinschrift wurde von dem Studenten H. Werner aus Radewell in die deutsche Sprache übertragen. Sie lautet:

  • "Es ruhet hier Konrad von Ammendorf, letzter seines Geschlechts. Mit Schild, Helm und Schwert bedeckt. Mehr als 500 Jahre blühte sein Stamm, groß an Taten, Reichtum und frommen Sinn. Die Burgen Rothenburg, Wettin und Pouch nannte er sein Eigen. Nebst den dazu gehörigen Gauen und Äckern. Herr war er auch von seiner Ahnen Gesamtbesitz an der Saale. Zwar sein Geschlecht besaß der Güter noch mehr, ohne Trug erworben, sparsam lebte er dennoch, wie Pauli Lehre ermahnt. Ja, wahrhaftig, er war ein Bekenner des alten Glaubens und sein Beschützer vortrefflicher als alle Edelleute des Landes. Verachtet wurde er sehr, weil er Anstoß nahm an dem Neuen. Auf der eigenen Burg war er nicht sicher. Nächtlicherweile fliehend war er preisgegeben den Feinden zum Raub, unschuldig, wie er doch war, da er nie einen gerechten Grund dazu bot, dass man Böses ihm tat. Denn es hätte nach ihrem Stand sich in Wahrheit geziemet, dass sie in solcher Art nicht hätten befleckt ihr Geschlecht. Schaden nahm er nicht selbst, nur zwei seiner Diener verletzt, wenn auch an dem geraubten Gut gar vieles dahinschwand. An jenem Ort, wo sicher zu sein er gedachte, wurde beraubt er von ihnen, die rechtlich zum Schutz ihm gegeben. Ziemte doch damals die Treue zum Fürsten! Aber geduldig trug alles der wackere Held, Gott überlassend den Lohn, der jenen geziemt. Und die übrige Zeit seines Lebens brachte er hin nach alter Gewohnheit, dass seinen Namen nichts konnte kohlschwarz beflecken, bis der trauererregende Tag des 29. Novembers ihm sterben gebot, ihm, dem Unverheirateten, der 70 Jahre vollendet. Und in der Gruft seiner Brüder und seines Vaters ward er gelegt, als der Christ zählte das Jahr 1550, seitdem das Heil uns erschien."

Die erwähnte Beraubung ereignete sich durch marodierende Landsknechte bei der Einnahme der Stadt Halle durch Kurfürst Friedrich von Sachsen am 01.01.1547 während des Schmalkaldischen Krieges.

Er soll kurz vor seinem Ende alle Lehn- und Schuldbriefe von seinen Untertanen in die Saale habe werfen lassen, um sie von diesen Bürden zu befreien.

 
 

1551

     

Der Besitz derer von Ammendorf wird aufgeteilt. Georg Bose erhält Schloß und Dorf Ammendorf sowie Peißen. Christoph Bose erhält Beesen und Planena.

 
 

1552

     

Das Gasthaus "Kümmelbüchse" (später Goldener Adler) wird erstmalig erwähnt.

 
 

1555

 

     

Johann Heydolt wird evangelischer Prediger der evangelischen Kirche St. Katharina in Ammendorf.

 
 

1557

 

     

In Radewell werden nur noch 20 Gehöfte erwähnt.

 
 

1567

 

 

12.04.

 

 

Christoph Bose baut das Schloss baut das Schloss zu Beesen und wahrscheinlich auch das erste massive Zollhaus an der Elsterbrücke (die spätere Broihanschenke).
Das Beesener Schloss ist ein dreistöckig
es prächtiges Gebäude mit Giebelfassade und einem Turm. Dazu gehören auch ein Gutshaus und Ökonomiegebäude.

 
 

1568

 

     

Burg in der Aue gelangt an das Amt Giebichenstein.

 
 

1574

 

 

29.07. 

 

 

Georg Bose ist im Alter von 67 Jahren gestorben (Grabmal in der Ammendorfer Kirche).

 
 

1582

 

     

Pest und Cholera wüten.

 
 

1589

 

     

Michael Peitzsch von Schkeuditz wird als evangelischer Pfarrer von Radewell erwähnt. Zur Pfarre gehören 4 Hufen Land, 1 Wiese von 3 Äckern und 1 Pfarrwerder, der Gartenrecht hat und Zubehör.

In Radewell beginnen die Eintragungen im Kirchenbuch.

 
 

1590

 

     

In Radewell wird ein Schulmeister Hans Erkner und ein Schuldiener Mangel erwähnt.

 
 

1592

 

     

In Radewell treten die noch jetzt bekannten Familiennamen Ochse, Hauser, Schatz und Teichmann auf.

 
 

1593

 

     

Halle kauft Beesen für 17000 Gulden nach dem Tode von Christian Bose.

 
 

1594

 

     

Hans Georg Bose, der Sohn von Georg Bose, verkauft Ammendorf für 2400 Gulden an die Stadt Halle.

Auf dem Gutshof in Beesen wird eine Brauerei gebaut (heutige Brauhausstraße). Der Hopfen wird auf dem "Hopfenberg" (heute Friedrich-Rothe-Platz) angebaut. Das Bier hieß "Broihan" und wurde in der "Broihanschenke" ausgeschenkt.

 
 

1595

 

     

Mit Beginn des Jahres führt der Schulmeister Johann Linsebart die Kirchenbücher.

 
 

1597

 

     

Das Dorf und das Gut Burg brennen ab.

Auf dem Klosterhof zu Radewell saß der Junker Siegmund von Olsnitz.

 
 

1598

 

     

In Radewell wurden von einer Seuche 40 Einwohner hingerafft.