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  Jahr   Tag   Ereignis  
 

1700

 

     

Um 17:00: Der Müller Georg Müller aus Döllnitz bekommt vom Rat der Stadt Halle die Erlaubnis, die Elstermühle auf eigene Kosten wieder aufzubauen. Sie enthielt 4 Mahlgänge, eine Öl- und eine Schneidemühle. Die an die Stadt zu zahlende Erbpacht betrug 100 Taler. Dazu kamen für den Schlossgarten 30 und für die Fischerei 10  Taler sowie bei Lehnfall 1 Gulden 3 Groschen Lehnware. Für das Amt Beesen musste frei gemahlen, das Malz zum Brauen, zum Branntwein brennen und zur Viehmästung frei geschrotet werden. 

 
 

1705

     

Der Rat der Stadt Halle beschwert sich darüber, dass die Bürger fürs Passieren der Brücke bei Beesen an Brückenzoll und Geleite das Doppelte des früheren Satzes zahlen müssten, nämlich 6 statt 3 Pfennige für jedes Pferd.

 
 

1706

     

Magister Hermann F. Brauns betreut die evangelische Gemeinde Ammendorf.

 
 

1708

      Die Radeweller Kirche erhält eine Glocke von 0,92 m Durchmesser.
 
 

1709

     

Geisterspuk im Radeweller Pfarrhaus.

 
 

1710

     

Das neue "Dreierhaus" in Osendorf wird erbaut.

Friedrich Laitenberger wird Pfarrer in Radewell.

Heinrich Matthias Spielberg wird Pfarrer in Ammendorf.

 
 

1711

     

Die Familie Einsiedel lässt das alte Herrenhaus in der Burg bauen.

 
 

1712

 

05.12. 

 

 

Christoph Engel übernimmt die Broihanschenke gegen eine Jahrespacht von 100 Talern.

 
 

1713

 

 


05.12. 

 

 

Gebhard Friedrich Ch. Meier wird Pastor in Ammendorf. Zur Pfarre gehören 2 3/4 Hufen Land, etwas Wiesen, Pfarrholz, 6 Scheffel Getreide (Wiede-Maaß), einige Erbzinsen und Accidentien.

Das Domkapitel übergibt dem Pächter die Broihanschenke als Erbzinsgut gegen einen jährlichen Kanon von 100 Talern und unter der Bedingung des Vorkaufsrechtes. Dafür sollte Engel die baufällige Schenke auf eigene Kosten neu aufbauen und erhalten. Nun erfolgte, sehr großzügig, der längst fällige Um- und Neubau.

Im Zuge der Arbeiten wurde das Haus unterkellert. Der Keller ist so groß, dass ein Pferdewagen in ihm wenden konnte.

 
 

1714

 


 

 

Die Broihanschenke wurde in ihrer heutigen Gestalt erbaut und eingeweiht.

 
 

1716

 

01.04. 

 

 

In der Broihanschenke veranstalten Studenten der Universität Halle ein Gelage. 20 von ihnen vereinbaren: "jeder wolle 30 Maß Bryhan in una serie in die Kehle gießen". Das überleben 13 von ihnen nicht.

 
 

1717

 

 

 

 

Der preußische Generalmajor Kurt Hildebrand von Löben kauft das Beesener Gut für 36000 Taler von der Stadt Halle. Er muss auch den jährlichen Mühlenzins von 300 Talern bezahlen. Er kauft auch die Ammendorfer Wassermühle. 

 
 

1718

 


 

 

Im Ammendorfer Pfarrhaus wird Georg Friedrich Meier (gest. 1773) geboren, der 1747 Professor für Philosophie an der Universität Halle wird.

 
 

1720

     

Das Ammendorfer Schloss wird von seinem Besitzer von Löben abgebrochen.

 

 

 

 

1721

     

Michael Montag wird Pfarrer in Radewell.

 
 

1724

     

Die Beesener Kirche wird bis 1725 umgebaut und erweitert. Sie erhält ihre derzeitige Form.

 

 
 

1726

     

von Löben verkauft Beesen an die Theologische Fakultät der Universität Halle.

 
 

1733

     

Die Theologische Fakultät baut für 3198 Taler die steinerne Brücke, die Scha(a)fbrücke, über die Elster.

 
 

1735

 

 

Juni

 

 

Nach Wochen anhaltendem Regens wurde die ganze Aue überschwemmt.

 
 

1738

 

 

 

 

 

Die Ammendorfer Kirche wird erneuert und erhält ihre derzeitige Form. Auch das neue Brauhaus in Beesen entsteht.

Bauherr für beides ist die Theologische Fakultät der Universität Halle.

 

 
 

1740

 

 

 

 

 

In Osendorf wird ein Fasanengehege angelegt und ein Unterförster eingesetzt. Das Radeweller Forsthaus lag in der Forststraße.

Eberhard Jani wird Pfarrer in Radewell.

 
 

1744

 

     

Die Theologische Fakultät lässt den Beesener Kirchturm erneuern. Er erhält seine heutige Form.

 
 

1745

 

 


 

 

Nach einem harten Winter setzt im März Tauwetter ein. Die Aue ist überschwemmt.

 
 

1746

 

     

Das Radeweller Pfarrhaus wird gebaut. Das vorherige wurde 1632 errichtet.

 
 

1750

 

     

Ammendorf hat 41 Häuser (Feuerstätten)
Beesen hat 32
Radewell hat 24
Burg hat 14
Planena hat 13

In der Gegend wird Kümmel angebaut.

 
 

1752

 

     

Ernst Hacke wird Pfarrer in Radewell.

 
 

1754

 

 

25.03. 

 


Dez.

21.12.

 

 
 

In Beesen brennen 23 Höfe ab. Ein Dreiundsiebzigjähriger wird von einer einstürzenden Wand verschüttet und stirbt nach vier Tagen an den erlittenen Verletzungen.

Durch Unwetter und Überschwemmung wird ein Großteil der Ernte vernichtet.

Die Ammendorfer Kirche erhält eine Glocke, die von Friedrich August Becker in Halle gegossen wurde.

In Beesen bricht erneut ein Feuer aus und vernichtet drei Häuser.

 
 

1755

 

     

In Ammendorf gibt es nach Dreyhaupts Angaben 41 Feuerstellen, aber nur 2 Anspänner, wenig Acker, eine Schenke, eine Schmiede und eine schöne Wassermühle an der Elster, welche vormals dem Nonnenkloster zu St. Georgen zu Glaucha gehörte.

Ein sehr kalter Winter mit viel Schnee. Einigen Bauern ist das Vieh im Stall erfroren.

 

 
 

1756

 

     

Das Pfarrhaus in Ammendorf wird erbaut.

Christian Friedrich Pollmacher wird Pastor adj. in Ammendorf.

 

 
 

1757

 

     

Es wird eine sehr gute Kornernte erzielt. Der Scheffel Korn kostet 2,5 Taler.

 

 
 

1758

 

 

07./30.
Okt.

 

Im Siebenjährigen Krieg (1756-1763) wird das Gut Beesen von Schwaben und Österreichern besetzt. Pferde, Kühe und Schafe werden weggetrieben. 

 
 

1762

 

     

Am Hopfenberg brennen 3 Gehöfte ab.

Der Schafstall des Beesener Gutes mit 200 Schafen verbrennt.

Eine Viehseuche sucht Osendorf, Radewell und Burg heim. Dadurch wurden die Kühe so rar, dass für eine Kuh 50 und mehr Taler bezahlt werden müssen.

 
 

1763

 

     

Friedrich II. siedelt 7 Kolonisten in Ammendorf und 60 Kolonisten in Beesen an. Sie erhalten freien Grund und Boden. Ferner bekamen sie Bauholz, 60 Taler Baugeld und Steuerfreiheit für längere Zeit.

 
 

1765

 

     

Christian Friedrich Pollmacher wird nun in Ammendorf Pastor ord. Er verfasst viele geschichtliche Notizen über Ammendorf, die dann später von Dreyhaupt teilweise verwendet wurden.

 
 

1769

 

 

 


02.07.

 
 

Auf Anordnung des Königs Friedrich II. werden auf dem Ammendorfer Friedhof an der Ecke zum Pfarrhaus Maulbeerbäume gepflanzt. Die Seidenraupenzucht wird eingeführt. Ein Baum steht heute noch (2017).

Ein großes Hochwasser überflutet die Elsteraue und verdirbt die Heuernte.

 
 

1770

 

 

02.07.

 

 
 

Ein schweres Gewitter zieht über Ammendorf. Durch Blitzschlag brennen in der Broihanschenke die Scheune und der daneben stehende Stall ab.

 
 

1771

 

 

24.03.

 

07.06.

 
 

Ein umfangreicher Schneefall, der sich am 26. und 27.03. fortsetzt, verhindert ein normales Leben. Die ältesten Bewohner können sich nicht erinnern, dass jemals soviel Schnee gefallen ist. Am 28. und 29.03. setzt so harter Frost ein, dass die Elster in ihrer gesamten Breite zufriert. Mit Schlitten kann Holz aus der Aue über den zugefrorenen Fluss geschafft werden.

Ein großes Hochwasser überschwemmt die Saale-Elster-Aue. Durch das Wasser stürzen in Osendorf, Burg und Planena Häuser ein.

 
 

1773

 

     

Eine große Mäuseplage macht den Ammendorfern zu schaffen. Die Mäuse fressen das Getreide auf allen Feldern und alle anderen Gewächse, auch selbst das Gras auf den Wiesen. Die ältesten Leute in hiesiger Gemeinde haben dergleichen nie erlebt.

 
 

1777

 

     

Pfarrer Pollmacher stirbt vor Schreck, als in der Hauptstraße von Ammendorf 7 Häuser abbrennen.

 
 

1778

 

     

Heinrich Riemenschneider wird Pastor in Ammendorf.

 
 

1783

 

     

Gottlieb Grotian wird Pfarrer in Radewell.

 
 

1785

 

     

Es ist registriert:

- Ammendorf hat 51 Häuser, 257 Einwohner, 2 Bauern, 9 große und 9 kleine Kossäten
- Radewell hat 34 Häuser, 173 Einwohner, 6 Bauern, 4 große und 6 kleine Kossäten
- Burg hat 14 Häuser, 70 Einwohner, 3 Bauern, 3 große und 4 kleine Kossäten
- Osendorf hat 16 Häuser, 88 Einwohner, 1 Bauern, 3 große und 7 kleine Kossäten
- Beesen hat 52 Häuser, 276 Einwohner, 11 Bauern, 3 große und 7 kleine Kossäten
- Planena hat 14 Häuser, 72 Einwohner, 2 Bauern, 4 große und 3 kleine Kossäten

Der Winter ist sehr kalt und lang. Einige Bauern fahren Ostern mit dem Schlitten zur Kirche.

Der Lohn für 12 Stunden Arbeit eines Maurers beträgt 7 Groschen. Ein Scheffel Roggen kostet 2 Taler und 4 Groschen.

 
 

1788

 

     

Die Stadt Halle kauft das Gut Beesen von der Theologischen Fakultät zurück.

 
 

1791

 

     

Die Beesener Kirche erhält Sakristei und Emporen.

 
 

1799

 

 

22.02.

 
 

Große Überschwemmung der Elster mit enormen Schäden in Ammendorf, Beesen und Planena. Der Gesamtschaden wird auf 1824 Taler, 21 Groschen und 4 Pfennige geschätzt. Der König schenkt den Hochwassergeschädigten 486 Taler, 21 Groschen und 4 Pfennige.